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Tagebuch der Eva Schiffmann : 01.07.1925 - 31.07.1930 (Blatt 0103)

Man denkt nat. nicht daran, dann

wirklich Selbstmord zu begehen.

Wenn mit jetzt mal das Leben

nicht gefällt, denke ich immer:

Wenn ich es nicht mehr ertragen

kann, gibt es ja den Tod. –

Leipzig, d. 11.10.28.

Nun bin ich seit dem 8.10. hier. Ich war voriges Jahr

im Sommer hier, hielt es aber nicht lange

aus u. dachte: Ich fahre nicht wieder hin. Warum

aus ich jetzt wieder gefahren bin, weiß ich selbst nicht.

Aus Liebe zu Großmama bestimmt nicht. Ich

kann so alte Leute nicht leiden. Sie ist 75 Jahre.

Wenn ich mir vorstelle, ich sei so alt, kriege

ich schon einen Schrecken. Ich habe doch wenigstens

noch Hoffnung auf schönes Leben. Was eigentl.

schönes Leben ist, weiß ich selbst nicht. Überhaupt

möchte ich mal wissen, wann Menschen da sind.

Überhaupt glaube ich jetzt wieder eher, daß es

einen Gott gibt. Es gibt jetzt so viele Wunder

der Technik. Warum sollte es kein Wesen

geben, das noch größere Wunder vollbringen

könnte.

Personen: (1)
Hanna Redel
Begriffe: (1)
Selbstmord
Titel:
Tagebuch der Eva Schiffmann : 01.07.1925 - 31.07.1930 (Blatt 0103)
Datierung:
1925-1930
Ort der Erstellung:
Gotha
Objekttyp:
Handschrift
Standort:
Stadtarchiv Gotha
Archivsignatur:
8.1.16 Eva Ebenstein geb. Schiffmann
Sprache:
Deutsch
Autor:
Schiffmann, Eva (* 1912-06-22 † 2003)
Zitierlink:
http://evaschiffmann.de/item/dana_cbu_00001154_tei_0103
IIIF-Manifest:
https://dana.thulb.uni-jena.de/api/iiif/presentation/v2/dana_derivate_00001951/manifest
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